Die Chronik der Janitscharen-Kapelle Altenau - gegr. 1847 Startseite

1972 - 125 Jahre Janitscharen-Kapelle.

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125 Jahre Kapelle "Janitscharen Altenau"

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Öffentliche Anzeigen für den Harz vom 25.07.1972
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Am 12. und 13. August feiern die Janitscharen ihr 125jähriges Bestehen, das als ein großes Fest der deutschen Volksmusik begangen werden soll. Sie halten Rückblick auf traditionsreiche Jahre und Ausblick auf eine aufgabenreiche Zukunft.

Musik wirkt noch nicht, wenn der Komponist sie im Geiste geformt und mit der Feder zu Papier gebracht hat; sie bedarf, um lebendige Gestalt zu werden, der Aufführung im Klang.

Und um selbst auszuführende Klänge ging es wohl auch jenen 13 Waldarbeitern im Jahre 1847 im Gasthof "Zur grünen Tanne", als sie ihre Kapelle gründeten. Sie hatten damals bereits erkannt, dass es schöner ist, selbst Musik zu machen, als zu hören. So hielten es die Janitscharen in all den vielen vergangenen Jahren zur Freude der Bürger und der Gäste des Kurortes Altenau bis zur Gegenwart.

Die Gegenwart brachte bei allen Fortschritten und sozialen Umschichtungen, besonders für Musikvereine, Schwierigkeiten besonderer Art. Als starke Konkurrenz traten die mechanischen Musikvermittlungen, wie Schallplatte, Tonband, Rundfunk und Fernsehen in Erscheinung. Gewiss, in unserer modernen Zeit wollen wir sie alle nicht vermissen. Aber umso mehr müssen wir uns der Gemeinschaftsidee der aktiven Musikausübung zuwenden und für sie mit allen Kräften eintreten.

Gerade in den kleinen Harzstädten finden die Blaskapellen ihre großen Aufgaben in den vielen Bereichen der Feier- und Geselligkeitsformen. Und die Janitscharen werden sich dieser Aufgabe wohl auch in der weiteren Zukunft nicht entziehen.

Trotz Nachwuchsmangels kann die Kapelle noch 25 Aktive aufbieten. Ihr Kapellmeister, Berthold Kleinewig, hat seit 53 Jahren die musikalische Leitung. In seinen Händen liegt die Pflege bewährter Traditionen. Zum Vorstand gehören: Jürgen Riese, 1. Vorsitzender; Otto Flügge, 2. Vorsitzender; Robert Ehrenberq, Kassierer; Ernst Riesen, Schriftführer; Willi Ehrenberg, Notenwart und Roland Riesen, Instrumentenwart. Dieser Gesamtheit, in der die Jugend stark vertreten ist, sollte es auch in der Zukunft gelingen, eine gute Blaskapelle zu bleiben und sich auch in der neuen Zeit zu behaupten.

Wir können ja nur dann mit einer neuen Blüte unseres musikalischen Lebens rechnen, wenn es uns gelingt, die Jugend für unsere Musik zu gewinnen, sie mit unserer Musik zu durchdringen und im Herzen jedes einzelnen jungen Menschen wie einen Keim der Liebe zur Volksmusik einzupflanzen, der nachher aufblühend ein immer größer werdendes Musikbedürfnis zeitigt, das mit guter Musik zu befriedigen, die wichtigste Aufgabe der Janitscharen für die Zukunft in Altenau sein sollte.

Eine beachtliche Anzahl bekannter Kapellen der nahen und weiteren Umgebung haben bereits ihre Teilnahme am Musikfest zugesagt.

So bleibt nur zu wünschen, dass den Janitscharen und allen Freunden der holden Musica am 12. und 13. August die Sonne scheint und recht viele frohe Weisen im Oberharz erklingen können.

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