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Die Janitscharenkapelle
feierte ihr 110jähriges Bestehen und die ganze Bergstadt war dabei. Straßen
und Häuser wurden festlich geschmückt und an den öffentlichen
Veranstaltungen wurde lebhaft Anteil genommen. Wenn man bedenkt, wie
katastrophal die Wetterverhältnisse gerade um das Wochenende waren, dann
können die Janitscharen sehr zufrieden sein, denn die Hauptveranstaltung,
der Festzug und das Konzert, konnte ohne den nassen Segen durchgeführt
werden.
Die festlichen Tage begannen mit der
Kranzniederlegung auf dem Ehrenfriedhof. Die verstorbenen Gründer und die
gefallenen Mitglieder beider Weltkriege wurden durch Kranzniederlegungen
geehrt.
Der Festkommers am Abend vereinte im Hotel "Altenauer
Hof" den Jubelverein mit vielen Gästevereinen, Ehrengästen und mit
der Bevölkerung. Der Vorsitzer der Kapelle, Albert Lader, übergab die
Leitung des Abends nach der Begrüßung an C. O. Wanckel. Das Programm
nahm dann mit den Darbietungen der Gästevereine seinen Fortgang. Mit
ihrem Auftreten verbanden sie alle den Glückwunsch an den Jubelverein und
die Überreichung eines Ehrengeschenks. Für die Bergstadt Altenau sprach
Bürgermeister Förster. Er stellte die Bedeutung der Janitscharen für
Altenau heraus und dankte mit einer Ehrengabe. Die Glückwünsche des
Landkreises überbrachte im Auftrage von Landrat Pusch und
Oberkreisdirektor Kerl Kreistagsabgeordneter Dr. Tappe. Forstmeister
Bretschneider lobte die enge Verbundenheit der grünen Farbe zu dieser
einst von 13 Waldarbeitern gegründeten Kapelle. Den Reigen der
Gratulationen setzten die Vertreterinnen und Vertreter der Frauen und der
aktiven und passiven Mitglieder der Kapelle fort. Auch sie kamen nicht mit
leeren Händen. Die Kurverwaltung, der SC Altenau und die Schützengesellschaft,
nicht zuletzt aber auch der BvD, brachten zum Ausdruck, dass sie sich eng
mit den Janitscharen verbunden fühlen.
Der Sonntagmorgen wurde durch Ständchen für die
Ehrenmitglieder W. Lindner, Willi Reckewell, Otto Bothe, Emil Riese, Louis
Riesen, Hermann Riesen, Ernst Bartz und Gustav Bode eingeleitet. Mit den
Janitscharen freute sich die gesamte Bergstadt, dass zur Mittagszeit der
Regen nachließ und der Festzug durchgeführt werden konnte. Auch das große
Konzert im Konzertgarten blieb ohne Regen. Bevor es soweit war, hielt
Forstmeister Bretschneider die die Festrede.
Neben den Gründern wurde besonders der Dirigenten
gedacht, die im Laufe der vergangenen 110 Jahre der Kapelle vorstanden, Es
waren: Habich, Clausthal-Zellerfeld; Heim, Lerbach; Seldrecht, Clausthal-Zellerfeld;
Mengler, Brünig, Küster und B. Kleinewig aus Altenau. B. KIeinewig
leitet die Janitscharen nun schon fast vier Jahrzehnte. Das war
Veranlassung, ihm besonders zu danken. Unter seiner Stabführung führe
die Janitscharenkapelle allein im letzten Jahr in Altenau über 20
Konzerte durch. Bretschneider erinnerte aber auch an das Wirken der Hütten-
und Bergkapellen, die nach dem Erliegen des Bergbaus ebenfalls eingingen.
Bei dem Konzert der verschiedenen Kapellen wurden 25
Musikvorträge geboten. Etwa 2500 Zuhörer waren begeistert. Den Höhepunkt
und Abschluss der offiziellen Veranstaltung bildeten die gemeinsam
gespielten Märsche "Alte Kameraden" und "Preußens Gloria".
Dabei kam der Spielmannszug der Kapelle "Bergwerkswohlfahrt"
besonders zur Geltung. - Das Fest der Janitscharen in Altenau klang am
Montag mit einer Kaffeetafel einem Festball aus. Die Kapelle zählt über
120 Mitglieder.
Kapellmeister Paul Schmidt geehrt
Beim 110jährigen Bestehen der Janitscharen ehrte
die Kurverwaltung Altenau durch Kursekretär H. Clauß den Kapellmeister
Paul Schmidt von der Feuerwehrkapelle Goslar für Komposition seines
Liedes „Dunkle Tannen stehen“, das bei der Janitscharenkapelle bei
allen Konzerten zum Abschluss gespielt und gesungen wird. |