Am
12. und 13. August feiern die Janitscharen ihr 125jähriges Bestehen, das
als ein großes Fest der deutschen Volksmusik begangen werden soll. Sie
halten Rückblick auf traditionsreiche Jahre und Ausblick auf eine
aufgabenreiche Zukunft.
Musik
wirkt noch nicht, wenn der Komponist sie im Geiste geformt und mit der
Feder zu Papier gebracht hat; sie bedarf, um lebendige Gestalt zu werden,
der Aufführung im Klang.
Und
um selbst auszuführende Klänge ging es wohl auch jenen 13 Waldarbeitern
im Jahre 1847 im Gasthof "Zur grünen Tanne", als sie ihre
Kapelle gründeten. Sie hatten damals bereits erkannt, dass es schöner
ist, selbst Musik zu machen, als zu hören. So hielten es die Janitscharen
in all den vielen vergangenen Jahren zur Freude der Bürger und der Gäste
des Kurortes Altenau bis zur Gegenwart.
Die
Gegenwart brachte bei allen Fortschritten und sozialen Umschichtungen,
besonders für Musikvereine, Schwierigkeiten besonderer Art. Als starke
Konkurrenz traten die mechanischen Musikvermittlungen, wie Schallplatte,
Tonband, Rundfunk und Fernsehen in Erscheinung. Gewiss, in unserer
modernen Zeit wollen wir sie alle nicht vermissen. Aber umso mehr müssen
wir uns der Gemeinschaftsidee der aktiven Musikausübung zuwenden und für
sie mit allen Kräften eintreten.
Gerade
in den kleinen Harzstädten finden die Blaskapellen ihre großen Aufgaben
in den vielen Bereichen der Feier- und Geselligkeitsformen. Und die
Janitscharen werden sich dieser Aufgabe wohl auch in der weiteren Zukunft
nicht entziehen.
Trotz
Nachwuchsmangels kann die Kapelle noch 25 Aktive aufbieten. Ihr
Kapellmeister, Berthold Kleinewig, hat seit 53 Jahren die musikalische
Leitung. In seinen Händen liegt die Pflege bewährter Traditionen. Zum
Vorstand gehören: Jürgen Riese, 1. Vorsitzender; Otto Flügge, 2.
Vorsitzender; Robert Ehrenberq, Kassierer; Ernst Riesen, Schriftführer;
Willi Ehrenberg, Notenwart und Roland Riesen, Instrumentenwart. Dieser
Gesamtheit, in der die Jugend stark vertreten ist, sollte es auch in der
Zukunft gelingen, eine gute Blaskapelle zu bleiben und sich auch in der
neuen Zeit zu behaupten.
Wir
können ja nur dann mit einer neuen Blüte unseres musikalischen Lebens
rechnen, wenn es uns gelingt, die Jugend für unsere Musik zu gewinnen,
sie mit unserer Musik zu durchdringen und im Herzen jedes einzelnen jungen
Menschen wie einen Keim der Liebe zur Volksmusik einzupflanzen, der
nachher aufblühend ein immer größer werdendes Musikbedürfnis zeitigt,
das mit guter Musik zu befriedigen, die wichtigste Aufgabe der
Janitscharen für die Zukunft in Altenau sein sollte.
Eine
beachtliche Anzahl bekannter Kapellen der nahen und weiteren Umgebung
haben bereits ihre Teilnahme am Musikfest zugesagt.
So
bleibt nur zu wünschen, dass den Janitscharen und allen Freunden der
holden Musica am 12. und 13. August die Sonne scheint und recht viele
frohe Weisen im Oberharz erklingen können. |